Komitee gegen den Vogelmord e.V. Committee Against Bird Slaughter (CABS)

Komitee gegen den Vogelmord e. V.
Committee Against Bird Slaughter (CABS)

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Kiebitz- und Regenpfeiferfang in der Champagne

Ende des Vogelzugs in der Champagne: Kiebitz in einem Fangnetz
Ende des Vogelzugs in der Champagne: Kiebitz in einem Fangnetz

An der Aisne, einem Nebenfluss der Maas in der nordfranzösischen Champagne, wurden bis zum Jahr 2020 noch hochbedrohte Kiebitze, Gold- und Kiebitzregenpfeifer mit Netzen gefangen. Überall im Flusstal findet man viereckige Teiche, in deren Mitte eine Insel angelegt ist. Im Herbst wurden hier ein zweiteiliges Schlagnetz von etwa 100 Quadratmetern Fläche gespannt. Mit lebenden Lock-Kiebitzen und mittels Lockpfeifen sind die wilden Artgenossen zum Fangplatz gelotst worden, wo der Vogelfänger in einer Hütte lauerte. Waren genügend Vögel gelandet, löste er das Netz manuell aus, das dann über den Tieren zusammenschlug. Die gleiche Methode wurde beim Fang von Regenpfeifern angewendet.

Das Komitee gegen den Vogelmord hat im Jahr 1993 eine große Kampagne gegen den Kiebitz- und Regenpfeiferfang im Aisnetal gestartet. Insbesondere die deutschen, aber auch niederländische und belgische Medien haben ausführlich über das Thema berichtet und erheblichen Druck auf Politiker und Behörden ausgeübt. Nach einer Umweltbeschwerde des Komitees im Jahr 1994 hat die Verwaltung des Departments Ardennes-Champagne beschlossen, keine neuen Fanggenehmigungen mehr auszustellen - die Tradition sollte mit dem letzten Vogelfänger aussterben. 1990 betrieben hier noch mehr als 50 Vogelfänger ihre riesigen Fanganlagen, im Jahr 2010 lebten noch 16 der Kiebitzfänger - Tendenz weiter fallend!

Durch Klagen unseres Partnerverandes LPO hat der Oberste Gerichtshof den Kiebitzfang in den Jahren 2021 und 2022 für illegal erklärt. Doch es gibt noch keinen Grund für Entwarnung, denn die Regierung in Paris scheint weiterhin nach Tricks zu suchen, den Vogelfang erneut zu genehmigen!